Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Gute WLAN-Antennen sind teilweise sogar teurer als Router. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass viele mit dem Gedanken spielen, ihre Antenne für WLAN selber zu bauen. Die Materialkosten für eine WLAN-Antenne Marke Eigenbau sind sehr gering und auch der Arbeitsaufwand hält sich in Grenzen.

Der sehr günstige Preis ist dabei vermutlich der wichtigste und größte Vorteil einer selbstgebauten Antenne. So kann eine solche Antenne aus beispielsweise einer CD-Spindel, einer Butterdose aus Blech oder einer Konservendose gebaut werden und neben dem Antennenkabel und dem Antennenstecker werden nur Materialien benötigt, die meist ohnehin in jedem Haushalt vorhanden sind. Auch wer technisch und handwerklich wenig erfahren ist, kann sich innerhalb weniger Stunden eine effektive Antenne für WLAN selber bauen und dabei einen Antennengewinn zwischen etwa 8 und 16 dBi erzielen. Damit ist die Signalqualität innerhalb des Funknetzwerkes deutlich besser und auch der Datendurchsatz fällt wesentlich höher aus.

Bauanleitung WlanDer wichtigste Nachteil von selbstgebauten Antennen ergibt sich durch die rechtlichen Vorschriften. So sind die zulässigen Sendeleistungen klar begrenzt, aber vor allem Antennen mit sende- und empfangsseitigem Antennengewinn überschreiten die zulässigen Grenzwerte häufig um ein Vielfaches. Da Laien den Antennengewinn und die Sendeleistung jedoch oft nicht richtig berechnen können, sollten die Überprüfung und die Inbetriebnahme einem Fachmann überlassen werden, denn letztlich lassen sich nur so Strafen umgehen. Ein weiterer Minuspunkt bei selbstgebauten Antennen kann die Qualität sein, was bedeutet, dass es trotz genauer Arbeitsweise zu Qualitätsschwankungen kommen kann. Dennoch kann es sich lohnen, eine Antenne für WLAN selber zu bauen und hier eine Bauanleitung dazu.

Bi-Quad-Antenne für WLAN selber bauen

1.) Die Hauptbestandteile dieser Antenne sind eine 25er CD-Spindel, eine CD, ein Antennenkabel sowie ein 25cm langes Stück Kupferdraht. Zuerst wird die CD-Spindel mit einer Säge so gekürzt, dass das Mittelteil 18mm lang ist. Anschließend werden mit einer feinen Rundfeile Schlitze in das Mittelteil gearbeitet, die 16mm vom Boden entfernt enden sollten. In diese Schlitze wird später das Bi-Quad eingelegt.

2.) Im nächsten Arbeitsschritt wird nun das Bi-Quad aus dem 25cm langen Kupferdraht gebogen. Dazu wird der Draht nach immer exakt 29mm im rechten Winkel umgebogen. Hier ist eine präzise Arbeitsweise entscheidend, denn ansonsten wird die Leistung der Antenne sehr negativ beeinflusst.

Wlan Bauzeichnung 1

3.) Das fertig gebogene Bi-Quad wird anschließend an den Verbindungsstellen verzinnt. Dann wird das Antennenkabel angelötet, indem jeweils der Innen- und der Außenleiter in der Mitte des Bi-Quads fixiert werden. Als Schutz vor Oxidation kann das Bi-Quad nun noch mit einer Schutzschicht aus Lack überzogen werden.

Wlan Bauzeichnung 2

4.) Mit zwei Tropfen Heißkleber werden nun zuerst die CD als Reflektorplatte und anschließend das Bi-Quad ebenfalls mit Heißkleber auf der Spindel als Halter fixiert. Hier muss nun nochmals kontrolliert werden, ob die Schlitze so gearbeitet wurden, dass der Abstand zwischen Bi-Quad und Boden 16mm beträgt.

5.) Auf der Rückseite werden nun ebenfalls wenige Tropfen Heißkleber aufgebracht, die für eine Zugentlastung des Antennenkabels zuständig sind. Nun muss die Antenne nur noch angeschlossen werden. Dies gelingt am einfachsten, wenn die Antenne an den Reverse SMA Anschluss angelötet wird. Technisch Erfahrene können jedoch auch erst die Originalantenne ablöten und die neue Antenne dann an dieser Stelle mit der Platine verbinden.

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