Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Nahezu jedes Gebäude ist mit Fenstern ausgestattet, denn Fenster sorgen für Licht und schützen dabei gleichzeitig vor Kälte und Regen. Grundsätzlich kann der Bauherr zwischen zwei Rahmenarten wählen, nämlich zum einen zwischen Holz- und zum anderen zwischen Kunststofffenstern. Fenster mit Holzrahmen bestehen üblicherweise aus mehreren verleimten Holzschichten, die mit umlaufenden Profildichtungen und einer Regenschutzrinne aus Alu ausgestattet sind. Die Holzrahmen sind dann entweder nur grundiert und so für einen eigenen Anstrich mit Lack oder Lasur vorbereitet oder sie sind bereits lackiert. Fenster mit Kunststoffrahmen verfügen in aller Regel über einen aussteifenden Metallkern und sorgen als Mehrkammersysteme für eine optimale Wärmedämmung. Kunststofffenster werden in verschiedenen Farben und in unterschiedlichen Bautiefen angeboten. Für welche Art von Fenster sich der Bauherr entscheidet, ist letztlich eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels, denn hinsichtlich der Qualität stehen sich moderne Fenster heute in nichts nach.

Varianten, um Fenster selbst einzubauen

Um die Größe des benötigten Fensters zu ermitteln, muss der Bauherr die entsprechende Fensterlaibung ausmessen. Das bedeutet, er misst, wie breit und wie hoch die Öffnung ist, in die das Fenster eingesetzt werden soll. Für den Einbau des neuen Fensters gibt es grundsätzlich drei mögliche Varianten:

Fenster Einbauanleitung1. In einen Mauerfalz von innen. Ein Fenster, das von innen in den Mauerfalz gesetzt wird, wird in aller Regel von der Raumseite aus eingebaut. Das Fenster sitzt dabei innen in der Fensterlaibung und ist dadurch geschützt. Die Außenfassade wird beim Aus- und Einbau nicht beschädigt und mögliche Schäden am Innenputz können problemlos mit Reparaturmörtel ausgebessert werden.

2. In einen Mauerfalz von außen. Ein Fenster, das in den Außenfalz gesetzt wird, schließt nahezu bündig mit der Außenfassade ab. Der Einbau des Fensters erfolgt von der Außenseite aus, so dass je nach Einbauposition und Größe des Fensters entweder ein Gerüst oder bei großen, schweren Fenstern ein Kran benötigt werden.

3. Ohne Falz. Hierbei wird das Fenster unmittelbar in eine glatte Fensterlaibung eingebaut. Wichtig dabei ist, dass das Fenster exakt vermittelt wird. Um Stabilität zu gewährleisten, wird mit stabilen Verankerungen gearbeitet und der Rahmen wird nach dem Einbau von der Innen- und der Außenseite entweder verputzt oder mit Acryl abgedichtet.

Einbauanleitung für Fenster

Insgesamt ist es nicht allzu schwer, ein Fenster selbst einzubauen. Benötigt werden dazu neben dem Fenster selbst

  • Bohrmaschine und Steinbohrer
  • Holzklötze und Keile
  • Schrauben, Schlagdübel, Hammer und Akku-Schrauber
  • Montageschaum, Zement, Putz
  • Wasserwaage

Wie der Fenstereinbau im Bild aussieht, zeigt dieses Video

https://www.youtube.com/watch?v=r3ZBQRW9eVk

1.) Nachdem das alte Fenster entfernt ist, muss zunächst die Fensterlaibung vorbereitet werden. Dazu werden Schäden an der Laibung oder der Brüstung mit Schnellzement ausgebessert und die Falz oder die Öffnung verputzt, damit eine glatte und saubere Fläche entsteht.

2.) Ist die Laibung vorbereitet, kann der eigentliche Einbau beginnen. Dazu wird das Fenster in der Laibung auf Holzklötze gestellt und mithilfe der Wasserwaage waagerecht, lotgerecht sowie fluchtgerecht ausgerichtet. Das bedeutet, das Fenster wird so ausgerichtet, dass es nach allen Seiten hin gerade ist. Das Fenster wird dabei so positioniert, dass es sich mittig befindet, die seitlichen Abstände zum Mauerwerk also möglichst gleich groß sind. Nach dem Ausrichten wird das Fenster mit Keilen fixiert, die später dann bündig abgeschnitten werden. Wichtig dabei ist allerdings, darauf zu achten, dass die Keile den Rahmen tatsächlich nur fixieren und es nicht zu Spannungen kommt, durch die sich der Rahmen verziehen könnte.

3.) Nun wird der Rahmen im Falz mit einem Universalbohrer vorgebohrt, indem etwa alle 40cm Löcher platziert werden. Teilweise sind in Fensterrahmen die Stellen für die Bohrungen bereits im Fensterrahmen markiert. Nach den Vorbohrungen wird mit einem langen Steinbohrer weiter durch die Löcher im Rahmen in das Mauerwerk gebohrt.

4.) Jetzt werden die Schlagdübel, die in aller Regel zusammen mit dem Fenster geliefert werden, mit einem Hammer eingeschlagen. Dadurch wird das Fenster im Mauerwerk befestigt. Zum Schluss werden die Zwischenräume mit Montageschaum ausgefüllt. Der überstehende Schaum wird nach dem Abbinden dann bündig mit einem Messer abgeschnitten. Zum Versiegeln können entweder ein Fugen-Dichtmittel oder Putz verwendet werden.

5.) Durch das genaue Ausrichten des Fensters vor dem Einbau ist meist nur eine geringe Feinjustierung notwendig. Lässt sich der Fenstergriff nur schwer bewegen, werden die Schließzapfen am Fensterflügel verdreht. Sofern der Fensterflügel an der Unterkante entlang schleift, muss das Band an seiner Oberseite entsprechend verstellt werden.

Fenster Bauanleitung 1
Fenster Bauanleitung 2

Nach dem Einbau sieht das Fenster dann so aus. Abbildung oben.