Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Insgesamt ist es weitaus weniger kompliziert, eine Treppe selbst zu bauen, als dies vielfach angenommen wird. Wird die Treppe jedoch beispielsweise in einem Mietshaus oder in einem gewerblich genutzten Gebäude errichtet, müssen baurechtliche Vorschriften zwingend eingehalten werden. Als grundlegende Richtlinie für den Bau von Treppen in Eigenregie gilt, dass die Treppenstufen mindestens 80cm breit sein sollten, komfortabler sind jedoch 100cm breite Treppen. Die optimale Stufenhöhe liegt bei 18cm. Um auszurechnen, wie viele Stufen benötigt werden, wird die Höhe, die durch die Treppe überbrückt werden soll, daher durch 18 geteilt. Da sich jedoch nur in Ausnahmefällen ein rundes Ergebnis ergibt, wird die Stufenhöhe angepasst. Beträgt der Rest weniger als 9cm, wird der Restbetrag gleichmäßig auf die Höhe der errechneten Stufen verteilt. Beträgt der Rest mehr als 9cm, wird eine weitere Stufe hinzugefügt und die Höhe aller Stufen entsprechend gleichmäßig reduziert.

Für Treppen im Innenbereich können unterschiedliche Materialien verwendet werden, beispielsweise Holz, Stein oder Beton, der anschließend mit Parkett, Laminat, Teppich oder Fliesen verkleidet werden kann.

Eine interessante Bauanleitung für eine Treppe im Innenbereich zeigt dieses Video

Bauanleitung für Treppen im Außenbereich

Für Treppen im Außenbereich werden Baumaterialien aus Beton- oder Natursteinen angeboten. Dabei wird grundsätzlich zwischen Blockstufen und zwischen Tritt- und Setzstufen unterschieden. Bevor der Heimwerker jedoch die Stufen setzen und die eigentliche Treppe bauen kann, muss eine Unterkonstruktion angefertigt werden.

Benötigt für eine Treppe im Außenbereich werden die folgenden Materialien und Werkzeuge:

  • Beton oder eine vorgefertigte Unterkonstruktion
  • Mörtel
  • Blockstufen oder Tritt- und Setzstufen
  • Gummihammer und Wasserwaage
  • Spaten oder Schaufel

1. Schritt: die Unterkonstruktion

Für die Unterkonstruktion der Treppe gibt es mehrere Möglichkeiten. So kann der Heimwerker ein Streifen- oder ein Vollfundament aus Beton unter seine Treppen bauen oder er kann auf eine fertige Unterkonstruktion zurückgreifen.

Für ein Betonfundament wird das vorhandene Erdreich auf die frostfreie Tiefe von 80cm ausgehoben. Anschließend wird dieser Raum mit unbewehrtem Beton mit einer Festigkeit von B15 und einer 0/16 Körnung ausgefüllt und verdichtet. Bei einem Vollfundament ist es dabei ratsam, einen Sickerbeton zu verwenden, der hohlraumreichen Kies ohne Nullanteile enthält, weil dadurch sichergestellt ist, dass Wasser unter den Stufen nach unten ablaufen kann.

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Alternativ kann eine vorgefertigte Unterkonstruktion für die Treppen verbaut werden. Diese wird an die entsprechende Stelle montiert und die Stufen können direkt gesetzt werden. Sofern es sich um eine verzinkte Konstruktion handelt, muss die Treppe nicht weiter verkleidet werden, wobei dies je nach Geschmack natürlich möglich ist.

2. Schritt: das Setzen der Stufen

Auf das ausgehärtete Betonfundament werden dann die Stufen gesetzt. Werden Blockstufen verwendet, muss nicht unbedingt ein Vollfundament hergestellt werden. Stattdessen genügt auch ein Streifenfundament, wobei in diesem Fall jede Blockstufe auf zwei Streifen aufliegen muss. Das bedeutet, die Fundamentstreifen müssen jeweils so breit sein und in einem solchen Abstand zueinander liegen, dass jede Stufe jeweils auf der rechten und der linken Seite auf einem Betonstreifen aufliegt.

Ein Vollfundament ist aber auf jeden Fall notwendig, wenn die etwa 3cm starken Tritt- und Setzstufen verwendet werden.

3cm starke Tritt und Setzstufen

Auf das Fundament wird nun eine 4cm bis 5cm dicke Schicht aus Mörtel aufgetragen. In den Mörtel, der aus Splitt ohne Nullanteile sowie aus Trasszement besteht, werden die Stufen dann gesetzt und mit einem Gummihammer ausgerichtet.

Treppenstufen setzen

Damit Wasser später ungehindert abfließen kann, werden die Stufen dabei mit leichtem Gefälle nach vorne ausgerichtet.

Thema: Treppen Bauanleitung