Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Eigentlich kann sich nahezu jeder eine Bassbox selber bauen, denn der Zusammenbau einer solchen Box ist nicht allzu schwer. Sehr viel komplizierter und umfangreicher sind dagegen die vorausgehenden Überlegungen, Planungen und Vorbereitungen, die allerdings notwendig sind, damit die Bassbox später dann auch tatsächlich den Klang hat, der gewünscht war.

1. Schritt der Bassbox Bauanleitung: die Auswahl der Komponenten und des Gehäuses

Am besten beginnen die Planungen, bevor der Subwoofer gekauft wird. Denn jetzt lassen sich noch alle wesentlichen Fragen klären und die Auswahl von Komponenten und Gehäuse kann auf diesen Überlegungen basieren. In diesem Zuge gibt es vier wesentliche Punkte, die es zu klären gilt:

a.) der Zweck des Subwoofers im Gehäuse, also Druck, Klang oder Pegel.

 

b.) die Musik, die überwiegend gespielt werden soll. Techno oder House stellen andere Anforderungen als HipHop, Rock oder Klassik.

 

c.) die Gehäuseart, die am besten zu der Musik und dem Einsatzzweck passt. Hier stehen geschlossene Gehäuse, Bassreflexgehäuse und Bandpassgehäuse zur Auswahl. Geschlossene Gehäuse eignen sich bei schneller Musik mit schnellen Bassschlägen, zeigen ein sehr gutes Impulsverhalten und sind klein. Bassreflexgehäuse eignen sich für Musik mit starken Bässen, haben einen guten Wirkungsgrad, zeigen ein gutes Impulsverhalten und sind mittelgroß. Bandpassgehäuse haben einen sehr guten Wirkungsgrad, zeigen jedoch ein schlechtes Impulsverhalten und sind groß.

 

d.) der Subwoofer, der am besten zum Musikgeschmack und dem geplanten Gehäuse passt.

Wie eine fertige Bassbox dann aussehen kann, zeigt dieses Video:

2. Schritt der Bassbox Bauanleitung: das Gehäuse berechnen

Damit eine Bassbox die gewünschte Wirkung erzielt, muss das Volumen des Gehäuses berechnet werden. Das Volumen des Gehäuses nimmt nämlich deutlichen Einfluss auf die Bass-Performance. So ist der Tiefbass umso markanter, je größer ein Gehäuse ist, gleichzeitig sinkt damit aber auch der Wirkungsgrad. Der Wirkungsgrad und der Maximalpegel in den oberen Basslagen sind im Gegensatz dazu bei einem kleinen Gehäuse besser, dafür wird aber der Tiefbass reduziert und das Impulsverhalten verschlechtert sich.

Um das Gehäusevolumen zu berechnen, gibt es einige Formeln. Die maßgeblichen Werte hierbei sind der EBP sowie mindestens die Resonanzfrequenz FS, das Äquivalentvolumen VAS und die Gesamtgüte QTS als TSP Daten des Chassis. Die wichtigsten Formeln für die Volumenberechnung des Gehäuses zeigt die folgende Tabelle:

Wert Formel Anmerkungen

Wert Formel Anmerkungen
EPB EPB = FS : QTS Je weiter der EPB unter 100 liegt, desto besser eignet sich ein geschlossenes Gehäuse; Subwoofer mit Werten zwischen 50 und 100 bieten sich für Bassreflexgehäuse an. Für einen einfach ventilierten Bandpass sollte der EPB zwischen 50 und 120 liegen, bei doppelt ventilierten Bandpässen deutlich über 100.
Volumen (VB) geschlossenes Gehäuse VB = VAS : ((Einbaugüte QTC 2 : QTS 2) – 1)
Einbaugüte QTC = QTS x [Wurzel aus VAS : VB] + 1 Um die Tuningfrequenz (FB) der Bassbox zu berechnen, dient der Faktor 0,75, wenn QTC größer ist als 0,7, ansonsten der Faktor 0,60.
Tuningfrequenz der Box FB = 0,6 x Einbauresonanz (FC) oder FB = 0,75 x FC

3. Schritt: die Bassbox bauen

Bassbox BauanleitungNachdem alle Werte ermittelt und alle technischen Komponenten vorhanden sind, kann die eigentliche Bassbox gebaut werden. Hierzu eignen sich am besten 16mm dicke MDF-Platten. Das Gehäuse sollte dabei nur mit Holzleim verbunden werden, wobei der Holzleim gleichzeitig zum Abdichten dient und entsprechend großzügig aufgetragen werden kann. Um Lücken zu schließen, kann 4mm starkes Fensterdämmgummi verwendet werden. Dieses wird auch eingesetzt, um die Vorderwand auf die Seitenteile der Box zu montieren und so für eine luftdichte Box zu sorgen.

Thema: Bassbox Bauanleitung