Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Wer stolzer Besitzer eines Pools ist, möchte diesen natürlich auch entsprechend nutzen. Allerdings reicht selbst im Sommer die Kraft der Sonne nicht immer aus, um das Wasser auf angenehme Temperaturen aufzuheizen, so dass vor allem zu Beginn der Badesaison und an kühleren Tagen ein Bad erfrischender sein kann als gewünscht. Abhilfe schafft hier eine Poolheizung, die auf Wunsch das ganze Jahr über für eine angenehme Badetemperatur sorgt. Poolheizungen gibt es in unterschiedlichen Varianten, die alle ihre Vor- und Nachteile und vor allem ihren Preis haben. Aus Kostengründen fragen sich viele Poolbesitzer daher, ob es nicht möglich ist, dass sie sich ihre Poolheizung selber bauen.

Es ist sicher möglich, eine sehr einfache Poolheizung selber zu bauen, allerdings ist fraglich, wie effektiv diese letztlich ist. Um Kosten einzusparen, haben die Hersteller jedoch Selbstbausätze entwickelt, die alle benötigten Komponenten beinhalten, so dass der Poolbesitzer mithilfe der beiliegenden Bauanleitung eine funktionsfähige und effektive Poolheizung bauen und gleichzeitig durch die Montage in Eigenregie Kosten einsparen kann. Bevor es jedoch an den Selbstbau der Poolheizung geht, muss zunächst geklärt werden, welche Art von Poolheizung es sein soll. Zudem muss ermittelt werden, welcher Energiebedarf besteht.

Die unterschiedlichen Arten von Poolheizungen

1.) Die einfachste Variante einer Poolheizung besteht in einem Tauchsieder, der in das Wasser gelegt wird und das Wasser aufwärmt. Diese Art von Poolheizung ist vergleichbar mit der Funktionsweise eines Wasserkochers und ist als Poolheizung im Miniaturformat in ähnlicher Bauweise auch in Aquarien zu finden. Der Poolbesitzer kann sich eine solche Poolheizung selber bauen, allerdings ist ein Tauchsieder bei einem großen Pool nur bedingt effektiv. Es würde nämlich viel zu lange dauern und viel zu viel Energie kosten, bis ein großer Pool mit einem Tauchsieder erwärmt wäre.

2.) Eine andere Variante ist eine Poolheizung, die die Solarenergie nutzt. Der Betrieb einer solchen Poolheizung ist recht günstig und da für eine Poolheizung einfache Sonnenkollektoren ausreichen, halten sich auch die Anschaffungskosten in Grenzen. Je nach System wird das Poolwasser entweder durch die Sonnenkollektoren gepumpt und dabei erwärmt, oder die Wassererwärmung erfolgt durch einen Wärmetauscher. Auch eine solche Poolheizung kann der Poolbesitzer selber bauen, denn die Installation ist mittels Bauanleitung nicht sonderlich schwer. Nachteilig ist aber, dass eine entsprechend große Fläche auf dem Dach oder als freistehende Variante im Garten benötigt wird. Als Faustregel gilt dabei, dass die Fläche der Sonnenkollektoren etwa drei Vierteln der Fläche des Pools entsprechen muss. Das bedeutet, dass für einen 12m2 großen Pool eine 9m2 Kollektorfläche benötigt wird.

3.) Daneben kann der Pool durch eine Wärmepumpe beheizt werden. Diese gibt die Wärme der Außenluft an das Polwasser ab. Eine Wärmepumpe verbraucht nur wenig Energie, was den Betrieb recht kostengünstig macht, allerdings sind die Anschaffungskosten verhältnismäßig hoch.

4.) Ein Durchlauferhitzer stellt die Elektroheizung unter den Poolheizungen dar. Da ein Durchlauferhitzer jedoch entsprechend große Mengen an Strom verbraucht, setzt eine kostengünstige Nutzung voraus, dass der Durchlauferhitzer mit Nachtstrom betrieben werden kann. Dies wiederum hat den Vorteil, dass das Wasser morgens angenehm warm ist und der Pool so auch für morgendliche Schwimmrunden genutzt werden kann.

5.) Die am häufigsten verwendete Art der Poolheizung ist durch Wärmetauscher gegeben. Wärmetauscher können verbunden mit der vorhandenen Gas- oder Ölheizung, mit einer Wärmepumpe oder mit Solarenergie betrieben werden.

Den Energiebedarf der Poolheizung ausrechnen

Bauanleitung PoolheizungDie Kosten, die eine Poolheizung verursacht, bestehen, abgesehen von den Anschaffungskosten, aus den Kosten, die für die Erstaufheizung des Pools entstehen, und den Kosten, die entstehen, damit die Wassertemperatur konstant gehalten wird. Letztere ergeben sich wiederum aus den täglichen Wärmeverlusten, die zum einen von der Witterung und zum anderen von der Isolierung des Beckens beeinflusst werden.

Um den benötigten Energiebedarf zu ermitteln, also herauszufinden, welche Leistung die Poolheizung bringen muss, wird eine Grundformel zugrunde gelegt, die besagt, dass 1,16 kWh notwendig sind, um 1m3 Wasser um 1°C zu erwärmen. Als Rechenbeispiel dient ein Pool, der 10m lang, 5m breit und 2m hoch mit Wasser aufgefüllt ist. Die Frischwassertemperatur beträgt 10°C und das Wasser soll auf 25°C erwärmt werden.

Die Erstaufheizung

Entsprechend der Maße hat der Pool ein Wasservolumen von 10 x 5 x 2 = 100m3. Die Differenz zwischen der Frischwassertemperatur und der gewünschten Badetemperatur beträgt 15°C. Daraus ergibt sich, dass für die Erstaufheizung eine Energiemenge von 100m3 x 15°C x 1,16 kWh = 1740 kWh benötigt wird.

Der Dauerbetrieb

Der tägliche Wärmeverlust des Poolwassers bewegt sich durchschnittlich zwischen 1 und 2,5°C. Die Poolheizung muss diesen Wärmeverlust nun ausgleichen, damit die Wassertemperatur konstant bei 25°C bleibt. Um einen Wärmeverlust von 2°C in dem Pool aus der Beispielrechnung auszugleichen, ergibt sich ein Energiebedarf von 100m3 x 2°C x 1,16 kWh = 232 kWh pro Tag.

Thema: Bauanleitung Poolheizung