Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Ein Theremin, das im Deutschen auch Ätherwellengeige oder Ätherophon genannt wird, ist ein elektronisches Musikinstrument und dabei eines der wenigen Musikinstrumente, die der Musiker spielt, ohne es zu berühren. Erfunden wurde das Theremin von dem russischen Physiker Lev Sergejewitsch Termen im Jahre 1909, der sich später Leon Theremin nannte. 1920 zeigte er das Instrument erstmals am Physikalisch-Technischen Institut in St. Petersburg, ein Jahr später stellte er es auf einem Kongress in Moskau der Öffentlichkeit vor. In Deutschland präsentierte Theremin das Instrument 1927 und nachdem er anschließend in die USA gegangen war, erhielt er 1928 das Patent.

Wie es aussieht, wenn der Erfinder selbst ein Theremin spielt, zeigt dieses Video:

Wie funktioniert das Theremin?

Gespielt wird ein Theremin durch den Abstand beider Hände zu zwei Antennen. Eine Hand verändert dabei die Tonhöhe und die andere Hand die Lautstärke. Bewegen sich Personen in der Nähe, reagiert das Instrument auch auf diese Körperbewegungen, denn die Bewegungen führen zu Kapazitätsänderungen in den Schwingkreisen, die an die Antennen angeschlossen sind.

Hand und Antenne bilden zwei Platten eines Kondensators. Die Niederfrequenz entsteht, indem die Ausgangssignale von zwei Hochfrequenzoszillatoren mit unterschiedlichen Frequenzen miteinander gemischt werden. Durch die Annährung einer Hand an die Antenne ändert sich die Schwebungsfrequenz, die unmittelbar auf einen Verstärker übertragen wird. Ein dritter Oszillator wandelt seine Frequenz in eine Spannung um und diese Spannung dient als Steuergröße für die Lautstärke.

Dieses Funktionsprinzip ermöglicht, dass das Theremin alle Töne von bis zu neun Oktaven erzeugen kann. Theremin verwendete in der Originalversion Röhrenoszillatoren und dabei eine Tetrode für die Differenzfrequenz. In modernen Varianten werden meist Transistoroszillatoren verbaut. Vor allem Robert Moog entwickelte das Theremin weiter und entwickelte in diesem Zuge auch Varianten als Bausatz.

Aus welchen Bauteilen besteht das Theremin?

Das Theremin besteht aus mehreren elektronischen, in einer Schaltung verbundenen Bauelementen. Zu den wichtigsten Bauteilen gehören dabei:

  • Theremin Bauanleitungdie Stromzufuhr und die Stromwandlung.
  • ein variabler Oszillator, der Schwingungen aussendet. Die Stärke und Frequenz der Schwingungen kann durch zwei Regler verändert werden.
  • ein lokaler Oszillator. Dieser ist in einem elektromagnetischen Schwingungsfeld mit der Antenne verbunden.
  • ein Filter. Der Filter mischt die Schwingungen der Oszillatoren und leitet sie an der Verstärker weiter, so dass sie dann über einen Lautsprecher hörbar werden.

Wie kann man ein Theremin selber bauen?

Um ein Theremin im Selbstbau anzufertigen, werden folgende Bauelemente benötigt:

  • 1 IC-Prozessor IC 4069 und 1 IC-Prozessor IC 4046
  • 1 14-polige und 1 16-polige IC-Fassung
  • 2 Kondensatoren 56pF und 1 Kondensator 1µF
  • 1 Elko 220µF
  • 1 Widerstand 1 meg 1/2 und 2 Widerstände 100 k 1/2
  • 1 Potentiometer
  • 1 Widerstand 47 1/2 und 2 Widerstände 10 1/2
  • 1 Platine
  • 1 10 Watt-NF
  • 1 Verstärker
  • 1 Lautsprecher
  • 1 etwa 10cm langes Koaxialkabel
  • 1 9V Blockbatterie als Stromquelle und 1 Batterieschuh

Die Bauanleitung besteht im Wesentlichen im Festlöten der einzelnen Bauelemente. Sinnvoll dabei ist, zuerst mit den kleinen und schwierigen Bauteilen zu beginnen. Als mögliche Reihenfolge beim Selberbauen des Theremins bietet sich folgende an:

1. Zuerst werden die Lötpunkte für IC 4069 gesetzt und die 14-polige IC-Fassung aufgelötet. Hierbei ist wichtig, auf die Markierung zu achten und die Fassung so aufzulöten, dass die Kerbe nach links zeigt.

 

2. Gleiches wird dann für IC 4046 und mit der 16-poligen IC-Fassung wiederholt.

 

3. Danach werden alle Widerstände der Reihe nach aufgelötet. Dazu werden die Drähte jeweils um 90° nach unten gebogen, mit einer Zange auf eine Länge von etwa 4mm gekürzt und die Lötpunkte gesetzt. Dann werden die Widerstände mit einer Pinzette positioniert und festgelötet.

 

4. Als nächstes werden die Kondensatoren befestigt. Hier ist wichtig, auf die richtige Lage des Plus- und Minuspols zu achten.

 

5. Nun wird der Batterieschuh an den 9V-Anschluss gelötet.

 

6. Danach wird das Koaxialkabel des Verstärkers befestigt.

 

7. Darauf folgt die Befestigung der Antenne.

 

8. Zum Schluss werden jetzt die beiden ICs in ihre Fassungen und die Batterie am Batterieschuh festgesteckt.

Normalerweise dauert es etwa 4 Minuten lang, bis sich ein Theremin aufgewärmt hat. Während der Aufwärmphase sollte das Theremin nicht berührt werden, damit es sich auf die Umgebung einstellen kann. Danach können die Lautstärke und die Empfindlichkeit mithilfe eines Schraubenziehers durch Drehen an den Potentiometern eingestellt werden.

Thema: Theremin Bauanleitung