Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar
Üblicherweise findet sich eine Frequenzweiche im Inneren von Lautsprechergehäusen. Dort hat sie in erster Linie die Aufgabe, das Frequenzband in mehrere Bereiche zu trennen und jedem Chassis bestimmte Frequenzen zuzuteilen. Dadurch werden dann beispielsweise keine tiefen Basstöne an den Hochtöner übertragen, die dieser ohnehin nicht wiedergeben könnte. Zudem verhindert die Frequenzweiche, dass es zu den sogenannten Übergangsfrequenzen in ausgeprägter Form kommt. Diese entstehen dann, wenn die gleichen Frequenzen auf den Hoch- und auf den Tieftöner übertragen werden, wobei das Klangbild umso unsauberer ist, je größer die Überschneidungen sind. Grundsätzlich muss eine Frequenzweiche dabei immer auf die verwendeten Chassis abgestimmt werden. Es gibt zwar Standard-Frequenzweichen, allerdings holen diese nur in den seltensten Fällen das Optimale aus dem Lautsprecher heraus. Insofern ist es immer ratsam, die Frequenzweiche auf die Chassis abzustimmen und zu optimieren. Dazu sind in aller Regel mehrere Arbeitsgänge notwendig, die sich jedoch in aller Regel tatsächlich auch lohnen.
Aufbau und Funktion von einer Frequenzweiche
In vielen Fällen werden Frequenzweichen aus Fertigbauteilen zusammengesetzt oder als vorgefertigtes Bauteil verwendet. Grundsätzlich geht es bei der Frequenzweiche aber auch weniger um den Selbstbau an sich, sondern vor allem um die Feinabstimmung. Eine Frequenzweiche besteht dabei prinzipiell aus drei Bauteilen.
1. Die Spule ist mit einem aufgerollten Kabel vergleichbar. Ihre Aufgabe besteht darin, tiefe Frequenzen, also dunkle Basstöne weiterzuleiten.
2. Der Kondensator ist mit einer schnell auf- und entladenden Batterie vergleichbar. Auch der Kondensator filtert die Frequenzen und lässt dabei nur die hohen Frequenzen durch.
3. Der Widerstand hat einen konstanten Wert im gesamten Frequenzbereich des Lautsprechers.
Die drei Bauteile werden nun so miteinander kombiniert, dass die einzelnen Frequenzbereiche voneinander getrennt werden und sich ein sauberes Klangbild ergibt. Daneben kann eine Frequenzweiche aber auch weitere Funktionen übernehmen. So gibt es Frequenzweichen, in die eine Pegelanpassung oder eine Impedanzkorrektur integriert sind. Aktive Frequenzweichen trennen die Signale vor der Endstufe und die einzelnen Frequenzbereiche werden dann über jeweils eine eigenständige Endstufe verstärkt.
Die Arten von Frequenzweichen
Frequenzweichen gibt es in unterschiedlichen Varianten. Entscheidend für ein gutes Klangergebnis ist dabei immer, dass die Frequenzweiche auf die verwendeten Chassis abgestimmt ist. Im Wesentlichen sind vier Frequenzweichenarten von besonderer Bedeutung:
a.) Eine 6 dB-Frequenzweiche ist die kostengünstigste Variante, da in diesem Fall nur ein Bauteil bestehend aus Spule und Kondensator vor jedes Chassis geschaltet wird. Nachteilig ist allerdings die sehr flache Trennung der Frequenzbereiche. Dadurch gibt es große Überschneidungen in den Übergangsfrequenzen und auch der Hochtöner wird in großem Maße mit tiefen Frequenzbereichen belastet.
b.) Eine 12 dB-Frequenzweiche ist die am häufigsten verbaute Weichenart. Sie trennt die Frequenzbereiche nicht so flach wie die 6 dB-Frequenzweiche, aber auch nicht so steil wie die 18 dB-Frequenzweiche,
c.) Eine 18 dB-Frequenzweiche umfasst drei Bauteile pro Chassis. Oft wird eine solche Weiche im Hochpass eingesetzt, beispielsweise um den Hochtöner schnell abzukoppeln und so vor einer Überbelastung zu schützen und gleichzeitig höhere Lautstärken zu erzielen.
d.) Eine 24 dB-Frequenzweiche wird nur selten verwendet. Sie ist aber dann sinnvoll, wenn ein Chassis in einem bestimmten Frequenzbereich abrupt abgekoppelt werden soll.
Thema: Frequenzweiche Selbstbau